Der junge und ehrgeizige Viroviticaner Nikola Prajo hat am vergangenen Wochenende bei der Zabok Fight NightGeschichte geschrieben: Mit einem fulminanten K.o.-Sieg in der fünften Runde gegen den Venezolaner Pedro Martinez krönte er sich zum kroatischen Meister im Schwergewicht. Ein Triumph, der seine Stellung unter den besten Boxern des Mittelmeerraums eindrucksvoll untermauert.
Schon beim offiziellen Wiegen knisterte die Spannung – Martinez verlor die Nerven und versuchte, Nikola zu provozieren. Doch Prajo blieb ruhig, fokussiert – und das zahlte sich aus. Im Ring war der Kampf kräftezehrend, wie Nikola selbst beschreibt:
„Wir wussten, dass es hart werden würde. Der Kampf war auf zehn Runden angesetzt, und wir haben uns vorbereitet, als wären es noch mehr. Gleich zu Beginn hat mir Martinez ein paar fiese Leberhaken verpasst – das hat mich ordentlich Energie gekostet. Ich musste erstmal Abstand gewinnen, mich sammeln, wieder zu Kräften kommen – und das hat funktioniert.“
In der zweiten und dritten Runde wurde klar: Martinez ist ein harter Brocken. „Ich habe ihn richtig gut getroffen, dachte, das war’s – aber er blieb stehen. Da habe ich gemerkt, mit wem ich es zu tun habe.“ Doch in der vierten Runde kam die Wende. Erst schickte Nikola ihn zu Boden – und in der fünften dann der alles entscheidende Knock-out.
Martinez überraschte mit einer ganz anderen Taktik, als Nikola und sein Team erwartet hatten. Doch Prajo bewies: Ein wahrer Champion kann sich anpassen – und gewinnen.
Boks ist für ihn keine Sportart – es ist eine Lebenseinstellung.
„Ich lebe nicht vom Boxen – ich liebe es. Das ist meine größte Stärke. Ich wollte einfach mal einen Kampf bestreiten, inspiriert von meinem Vater Zoran, der Amateurmeister in Österreich war. Nach dem ersten Kampf sagte ich mir: ‚Nie wieder!‘ – aber dann lief alles perfekt. Und ich wusste, ich komme zurück.“
Heute ist er ein Vorbild für junge Sportler, die an sich zweifeln:
„Viele sagten mir, ich sei nicht gemacht fürs Boxen. Aber ich habe weitergemacht, härter trainiert – und ihnen das Gegenteil bewiesen. Selbst wenn man scheitert: Wenigstens hat man es versucht. Nichts ist schlimmer, als später zu bereuen, dass man es nie gewagt hat.“
Mit seinem sechsten Sieg steht Nikola nun unter den Top 15 im Mittelmeerraum – und er will mehr. Sein Ziel: die WBC-Mediterranean-Titel. „Wenn ich den hole, wird es ernst. Dann gehe ich aufs Ganze.“
Harte Arbeit im Hintergrund
Sein Team sucht die richtigen Sparringspartner, organisiert die Vorbereitung – und Nikola bleibt fokussiert. Die Trainingspartner werden sorgfältig ausgewählt, zunächst für generelle Entwicklung, später zur gezielten Vorbereitung auf den nächsten Gegner. Doch der mentale Aspekt ist genauso wichtig:
„Im Ring bist du allein. Du musst ruhig bleiben, auf den Moment warten, in dem dein Gegner einen Fehler macht.“
Ein Kämpfer für seine Heimat
Die Zabok Fight Night war mehr als ein Titelkampf – sie war eine Herzensangelegenheit:
„So viele Leute aus Virovitica und Dugo Selo Lukačko sind gekommen. Das hat mich wirklich berührt. Ich wollte meinem Heimatort etwas zurückgeben – und ich hoffe, mein Erfolg motiviert andere junge Sportler.“
Der Blick nach vorne ist klar:
„Am 29. März kämpfe ich um den WBF-International-Titel. Danach gönn ich mir eine kleine Pause – aber ich bleibe im Training. Technik, Kondition, Strategie – ich will immer weiter wachsen.“
Nikola Prajo – ein Mann mit Leidenschaft, Herz und einem Ziel vor Augen: ganz nach oben.
🗞️ Originalquelle: ICV.hr – Nakon titule prvaka Hrvatske Nikola Prajo ne planira stati: “Boks nije samo sport, to je moja strast”